10.04.2018, 10:28 Uhr

Artenreichtum von Geophyten in der Mutzbachaue

Wochenendplanung, schnell die Veranstaltungsflyer durchlesen: Der BUND Köln bietet eine Exkursion in die Mutzbachaue an.

Buschwindröschen und Lärchensporn
Buschwindröschen und Lärchensporn
© BUND RBK
Der Rundgang fand am Sonntag (08.04.2018) unter fachkundiger Leitung von Katja Kleinert in dem Bereich stromab der Diepeschrather Mühle statt. In diesem Abschnitt mäandriert der Bach naturnah. Dort befindet sich ein nassgründiger, erlendominierter Auwald mit graduellen, buchenbestandenen Übergängen zu der edaphisch eher trockenen Heideterrasse mit den charakteristischen Eichen und Kiefern. Zusammen mit der Feuchtigkeit ändert sich eine zweite Variable: der Boden. Die Heideterrasse ist durch den sandigen, nährstoffärmeren und eher saueren Boden geprägt. In der Aue befinden sich dagegen nährstoffreiche lehmige Ablagerungen mit höherem pH-Wert, denn der Mutzbach durchfliesst oberhalb die Bergisch Gladbacher Kalkmulde.

"Hier steht ...." - Botanische Exkursion des BUND Köln
© BUND RBK
Während des zweistündigen Spaziergangs wurde das zu erwartende Bild von zartlilafarbenen Fleckchen aus Gefingertem Lärchensporn (Corydalis solida) in Teppichen aus weißen Buschwindröschen (Anemone nemorosa) schnell um zahlreiche Arten ergänzt. So befindet sich entlang der Mutzbachaue eines der wenigen Vorkommen des gelben Buschwindröschens (Anemone ranunculoides), das teilweise mit dem ebenfalls gelb blühenden Scharbockskraut (Ficaria verna) vergesellschaftet ist. Wo der Boden etwas feuchter und nährstoffreicher ist, kann man Lungenkraut (Pulmonaria officinalis) finden. Die Blüten dieser mit Vergißmeinnicht verwandten Pflanze wechseln mit zunehmendem Alter von rosafarben nach blau. In einem kleineren Abschnitt mischen sich hellgelbe Himmelsschlüsselblumen (Primula veris) hinzu.

Himmelsschlüsselblume (Primula veris)
Himmelsschlüsselblume (Primula veris)
© BUND RBK
Nur wenige Schritte weiter blitzt am Wegesrand das Gelb eines Gelbsterns (Gagea spec.) auf. Und immer wieder dazwischen stehen kleine lila Tupfen: Wald-Veilchen (Viola reichenbachiana). An anderen Stellen bereiten sich Aronstab (Arum maculatum) und Goldnessel (Lamium galeobdolon) auf die Blüte vor... Der auf den saueren Böden sonst nicht seltene weiß blühende Sauerklee (Oxalis acetosella) hingegen beschränkte sich auf einen huminstoffreichen Sonderstandort auf einer Baumstubbe.

Kurz: Es war ein lehrreicher Spaziergang, bei dem die üppige, facettenreiche Krautschicht im verdienten Mittelpunkt stand und die überregionale Bedeutung intakter Auen und ihre Vernetzungsfunktionen erlebbar wurden.

Gelbes Buschwindröschen (Anemone ranunculoides)
© BUND RBK