Schmuckkörbchen aus Amerika - für die 80 heimischen Wildbienenarten wie Plastik
© Katja Kleinert
In der Dellbrücker Heide finden sich immer wieder Stellen ohne oder
mit schütterem Pflanzenbewuchs. Sie sind wichtige Lebensräume für
Sandbienen, die dort ihre Brutröhren graben.Viele typische
Pflanzen der Dellbrücker Heide, wie der Thymian, das
Heidekraut, Tausendgüldenkraut oder das gefährdete
Bergsandglöckchen können
nur auf diesen offenen Sandböden keimen.
Von Natur aus entstanden solche Rohböden durch große Huftiere oder andere dynamische Effekte immer wieder aufs Neue. Da solche natürlichen Einflüsse durch den Menschen weitgehend ausgeschaltet worden sind, wird im Naturschutzmanagement versucht, diese Effekte nachzustellen.
Leider meinen manche Mitmenschen offenbar, der
Natur mit sogenannten „Blumenwiesenmischungen“ auf die Sprünge
helfen zu müssen. Das zeugt nicht nur von einem gestörten Naturverständnis, sondern stellt aufgrund der negativen Auswirkungen auch einen Straftatbestand dar.
Vielfalt von allein gewachsen: blaues Berg-Sandglöckchen, gelbes Tüpfel-Johanniskraut, violetter Arznei-Thymian, silbernes Zwergfilzkraut und mehr
© Bündnis Heideterrasse
Die aktuell von uns vorgefundene Mischung enthält
gebietsfremde Arten wie bspw. Schmuckkörbchen der Gattung Cosmea, was weder zum Charakter der Heide
passt noch der an die heimische Flora angepassten Insektenfauna Nahrung bietet. Im Extremfall
können diese ausgesäten Blumenmischungen sogar die heidetypischen
Pflanzen überwuchern und verdrängen. Bei der Gattung Cosmea aus Amerika ist dies in anderen Regionen bereits dokumentiert worden.
Wenn man genau hinschaut, sind die
Blumenwiesen der Heide nicht nur wertvoller, sondern auch viel schöner!