18.04.2010, 19:46 Uhr

Drachenfliegen in der Heide

Libellenfauna der Dellbrücker Heide

frisch geschlüpfte Gefleckte Heidelibelle
frisch geschlüpfte Gefleckte Heidelibelle
© waldschrat-online.de
Im englisch sprachigen Raum werden Libellen "dragonfly" genannt, also wörtlich übersetzt "Drachenfliegen". Libellen besitzen zwar unglaubliche Fähigkeiten, v.a. in Bezug auf ihre Flugkünste, doch Feuer spucken können sie nicht. Übrigens auch nicht stechen - sie besitzen gar keinen Stachel.

Die Dellbrücker Heide ist kein typisches Libellengebiet, weil sie von Natur aus sehr trocken und wahrscheinlich gar keine Gewässer aufweisen würde. Auf diese sind aber alle Libellenarten bei der Fortpflanzung angewiesen. 

Im Bereich des Abgrabungsgewässers sind aber durch den Menschen verschiedene Gewässerstrukturen entstanden und dank fehlender Rekultivierung auch erhalten geblieben, die einer recht großen Zahl von 25 Libellenarten Lebensraum bieten. Dazu gehören auch einige Arten der Roten Liste, die wir hier vorstellen.

Westliche Keiljungfer neben großem Blaupfeil
Westliche Keiljungfer neben großem Blaupfeil
© http://www.waldschrat-online.de
Hervorzuheben ist dabei die Gruppe der Arten, die auf die sandigen, vegetationsarmen oder -losen Temporärgewässer und Seeufer angewiesen sind:

  • Gefleckte Heidelibelle (RL NRW Vorwarnliste)
  • Kleine Pechlibelle (RL NRW gefährdet)
  • Plattbauch (RL NRW Vorwarnliste)
Recht häufig ist auch die Gemeine Winterlibelle, die einzige bei uns vorkommende Art, die nicht als Ei oder Larve, sondern als fertige Libelle überwintert. Entsprechend ist sie auf Wärmeinseln angewiesen, wie sie sich an vielen Stellen der Dellbrücker Heide finden.