28.11.2017, 19:58 Uhr

Minibagger in der Dellbrücker Heide

Amerikanische Traubenkirschen werden beseitigt und gleichzeitig optimale Bedingungen fᄐr Heidekraut und Co. geschaffen...

© BUND Köln
Bagger und Naturschutz, das erscheint im ersten Moment erst einmal wie ein krasser Gegensatz. Tatsächlich ist es in vielen Naturschutzgebieten längst gewöhnlich, solche Maschinen - natürlich nur außerhalb der Fortpflanzungszeit - einzusetzen.

In der Dellbrücker Heide ist in diesen Wochen - wie im Vorjahr auch - ein Minibagger im Gelände, um die Arbeit der ehrenamtlichen Heidehelfer des BUND zu unterstützen. Da die Maßnahme im letzten Jahr großen Erfolg erzielte wird sie nun weitergeführt.

Mit dem Gerät ist es in kurzer Zeit möglich, die aus Nordamerika eingeführten und sich bei uns invasiv ausbreitenden Späten Traubenkirschen (Prunus serotina) vollständig zu entfernen. Dies ist notwendig, weil diese Art innerhalb weniger Jahre in der Lage ist, einartige Bestände auszubilden, in welchen außer ihr selbst nichts anderes mehr wächst. Nicht nur Ginster und Heidekraut, und mit ihnen Wildbienen und Schmetterlinge werden verdrängt, selbst Brombeeren und heimische Baumarten haben keine Chance. 

Der Bagger hat aber noch weitere Vorteile: mit Ketten und Schaufel werden kleine und Größere offene Sandflächen geschaffen, die Grundbedingung für die Keimung und Entwicklung von Heidekraut, Ginster, Berg-Sandglöckchen und vielen anderen konkurrenzschwachen Heidepflanzen sind. Auch Heuschrecken und Sandbienen, für welche die Dellbrücker Heide ein landesweit bedeutsames Refugium darstellt, sind hierauf angewiesen. außerdem können die schweren Wurzelstöcke mit diesem Gerät problemlos aus der Fläche verbracht und zu ihrem Zielort transportiert werden.