08.03.2019, 20:38 Uhr

Ringelung von Robinie und Später Traubenkirsche

Warum sind bestimmte Bäume angeschnitten worden?

Doppel- und Dreifachringelung bei Spätblühender Traubenkirsche
Doppel- und Dreifachringelung bei Spätblühender Traubenkirsche
© BUND Köln
Robinie (Robinia pseudoacacia), auch Falsche Akazie genannt, und Spätblühende Traubenkirsche (Prunus serotina) sind zwei nordamerikanische Baumarten, die erst durch den Menschen nach Europa gekommen sind. Sie zählen zu der Minderheit der Neophyten (altgriechisch für neue Pflanzen), die als invasiv gelten. D.h. sie haben sich nicht nur im neuen Lebensraum etabliert, sondern können auch die heimische Flora vollständig verdrängen.

Zu ihren Erfolgsrezepten zählt ihre Fortpflanzungsstrategie: sie vermehren sich bereits in einem Alter von wenigen Jahren, und dies nicht nur generativ (über Massen von Samen), sondern auch vegetativ (über Wurzelausläufer). Zudem sind beide sehr schnittunempfindlich: sie einfach abzuschneiden führt nicht dazu, dass sie verschwinden, ganz im Gegenteil: sie schlagen mit meist um die 10 Trieben einfach neu aus.

Eine erfolgreiche Methode ist die Doppelringelung: hierbei wird die Rinde rings um den Stamm durchtrennt, und dies zweifach. Dies führt in der Mehrzahl der Fälle zum Absterben des Baumes innerhalb 1 bis 2 Jahren. Ein positiver Nebeneffekt dieser Methode ist, dass stehendes Totholz entsteht und damit wesentliche Lebensgrundlage für unzählige Pilz- und Insektenarten. In Zeiten des Insektensterbens ein überaus wünschenswerter Effekt.