Die Dellbrücker Heide, ein Bestandteil des Naturraums Bergische Heideterrasse, ist ein wichtiges Refugium für Arten unbewaldeter Lebensräume wie Sandtrockenrasen und Sand-Ginsterheiden. Bestandteil des 40 ha großen Naturschutzgebiets ist außerdem eine ehemalige Kiesabgrabung. Hier befindet sich auch eine der letzten Kreuzkrötenpopulationen der Region. Die eigentlichen Lebensräume der Kreuzkröte, Trockenrasen und Heideflächen, grenzen unmittelbar an das Ufer des Abgrabungsgewässers. Hier kommt gleichzeitig auch die Zauneidechse vor.
Ziel der Maßnahme war es, ehemalige Sandtrockenrasen (u.a. Sandstraußgrasfluren mit Berg-Sandglöckchen) und Sandginsterheiden (mit Heidekraut und Haarginster), auf welchen in den letzten 15 Jahren dichte Gehölzsukzession insbesondere der invasiv neophytischen (aus Nordamerika stammende Art, die sämtliche einheimischen Arten verdrängt) Spätblühenden Traubenkirsche (Prunus serotina) aufgewachsen war, wiederherzustellen und damit zusätzlichen Lebensraum für die beiden Arten zu schaffen. Hierfür war es erforderlich, die Gehölze samt Wurzelwerk und Streuauflage mit einem Minibagger zu entnehmen und auf diese Weise offene Rohböden aus Sand und Kies herzustellen. Einzelne ältere Bäume wurden nicht entnommen, sondern auf den Stock gesetzt. Somit wurden mosaikartige Strukturen aus niedrigen Kopfbäumen und liegendem Totholz geschaffen, die u.a. für die Zauneidechse von Bedeutung sind.Die Entwicklung der Fläche wird in den kommenden Jahren durch ein Monitoring begleitet. Mit Hilfe unserer Ehrenamtler wird im kommenden Jahr zudem eine Nachsorge durchgeführt, um evtl. neu keimende Traubenkirschen zu entfernen. Nach der überaus positiven Erfahrung mit ähnlichen Maßnahmen im Naturschutzgebiet freuen wir uns auf die Entwicklung der Maßnahmenfläche in den kommenden Jahren.