Aufgeheizt durch die mittäglich spürbaren Sonnenstrahlen, die den Eistau flugs zu Wassertropfen umgewandelt hatten, zanken sich drei Elstern am Waldesrand. Bei der Prügelei bleibt eine von Flügelschlägen und Fußtritten malträtiert im Geflecht der Waldrebenlianen im wahrsten Wortsinn hängen. Unter dem Eindruck ihrer krächzenden Schreie lässt der triumphierende Sparringspartner schließlich gnädig von ihr ab. Verheddert verharrt sie nun kopfüber und minutenlang unbeweglich, als sei sie dem Tode nahe.
Dachte zumindest der hilfsbereite BUNDmensch und versuchte die hängende Elster kletternd aus dem Wirrwarr zu befreien. Doch auf zwei Meter herangekommen flog sie plötzlich zum nächsten Baum, als sei nichts gewesen. Oder hatte sie die entspannte Haltung einfach genossen und wir sie beim ungewöhlichen Sonnenbad gestört? "Das nächste Mal lassen wir sie in Ruhe hängen", war die einhellige Meinung. Sie könnte ja auf den Geschmack gekommen sein und ihr Artgenosse einen Trend los getreten haben.