Zu den größten und auffälligsten gehören noch die Eulenfalter, von denen allein in NRW derzeit 427 Arten bekannt sind. Weil die meisten nachtaktiv sind und Tarnfarben tragen, bleiben sie uns meist verborgen.
Eine Ausnahme macht die Heidekraut-Bunteule Anarta myrtilli, auch Heidekrauteulchen genannt. Sie ist während der Heideblüte im Hochsommer nachmittags an den Blüten des Heidekrauts Calluna vulgaris im Schwirrflug zu beobachten. Diese in NRW gefährdete Art, deren Raupen fast ausschließlich Heidekraut fressen, konnte von den Naturkundlern auch in der Dellbrücker Heide festgestellt werden.Noch deutlich bedeutsamer ist der Fund der Heidekraut-Erdeule Xestia agathina. Diese Art ist in Nordrhein-Westfalen vom Aussterben bedroht und nur noch von wenigen Stellen des Landes, u.a. Wahner Heide und Senne, bekannt. Dies liegt an ihren spezialisierten Lebensraumansprüchen: die Raupen und Puppen des Falters gedeihen nur in dichten, alten Heidekrautbeständen im Übergang zur Verbuschung mit jungen Bäumen. In der Dellbrücker Heide profitieren sie von dem manuellen und damit schonenden und kleinflächigen Einsatz der BUNDmitglieder. Dieser kommt dem historischen Einfluss der Heidebauern am nächsten. So wird ein Biotopmosaik mit allen unterschiedlichen Stadien der Vegetationsentwicklung gewährleistet. In anderen Naturschutzgebieten werden Heideflächen häufig großflächig maschinell und damit einheitlicher bearbeitet, "überalterte" Heidesträucher gelten als "Dorn im Auge". Arten wie der Heidekraut-Erdeule kann das zum Verhängnis werden.
Verbuschen oder bewalden die Heideflächen allerdings vollständig, stirbt auch dieser Heidebewohner aus. Daher sorgen die Stadt Köln und der BUND durch partielle Baumentnahmen in mehrjährigem Abstand sowie mit der Beweidung dafür, dass die Heiden dauerhaft erhalten bleiben.Q:
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