Der Staudenknöterich vermehrt sich über metertief verlaufende Rhizome (Wurzelausläufer). Um 1825 als Zier- und Futterpflanze aus Ostasien nach Europa eingeführt, breitet sich die Pflanze in ganz Mitteleuropa mit enormer Wüchsigkeit zu dichten Beständen aus, die andere heimische Pflanzengesellschaften verdrängen.
Um die Vielfalt der Heide zu erhalten, hat sich der BUND in Abstimmung mit der Stadt Köln dazu entschlossen, dem invasiven Neophyten zumindest in Sandmagerrasen Einhalt zu gebieten. Da der Einsatz von chemischen Mitteln ein Tabu ist, wird der Staudenknöterich von ehrenamtlichen Helfern mechanisch bearbeitet: durch Schneiden, Sensen und Zupfen.Die Trockenheit des Frühjahrs und der frühe Beweidungseinsatz mit Ziegen hatten den ersten Aufwuchs schon zurückgedrängt. Inzwischen war der zweite Austrieb aufgewachsen. Sind die Triebe aber einmal verholzt, werden sie von den Ziegen verschmäht, werden nur die Blätter gefressen. außerdem ist eine mind. 3mal jährlich stattfindende Mahd oder Verbiss notwendig, um die Pflanze dauerhaft zurückzudrängen.
Erste Erfolge sind schon sichtbar: die Ausdehnung konnte, nachdem diese Maßnahmen im dritten Jahr stattfinden, gestoppt, die Pflanze sogar stellenweise zurückgedrängt werden.
Wer uns bei dieser Aufgabe unterstützen möchte ist herzlich willkommen. Wir sind regelmäßig im Gelände .Sprechen sie uns an.
Übrigens sind die allermeisten Neophyten ("Neue Pflanzen", die seit der Entdeckung der Neuen Welt, also Amerikas, zu uns gekommen sind), überhaupt kein Problem, im Gegenteil. Beispiel: Schmalblättriger Doppelsame (Diplotaxis tenuifolia), auch als Rucola bekannt und beliebt. Er stammt aus dem Mittelmeergebiet und wurde 1768 erstmals in Deutschland nachgewiesen. Er wächst auch in der Dellbrücker Heide, ohne invasiv zu sein und andere Organismen zu verdrängen.
Er profitiert wie so viele Arten von der Entsiegelung des Winters 2011. Auch auf den Japanischen Staudenknöterich werden sich unsere heimischen Ökosysteme irgendwann "einpendeln", es dauert nur leider noch an.